Erfolg in Leben und Beruf

Erfüllung in persönlichen Bereichen, Partnerschaft, Familie und in Arbeit und Beruf folgen den gleichen Gesetzen von Erfolg und Misserfolg, Glück und Unglück, Ordnungen im Leben und in der Liebe. Viele Aspekte und Geschehnisse mit denen wir richtig umzugehen erfahren.

Grundlagen


Wir glauben, dass wir erfolgreich sein müssen, um glücklich zu sein. Ist das so? Sind wir nicht erfolgreicher, wenn wir glücklich sind?

Jedes Mal, wenn wir Erfolg haben, wird die Latte danach höher gehängt:  Du hast gute Noten bekommen, jetzt musst du noch bessere Noten bekommen. Du hast deine Verkaufsziele erreicht, jetzt werden sie erhöht. Wir fokussieren uns mehr auf Probleme statt auf Lösungen. Das Ergebnis ist Unzufriedenheit, Unsicherheit, Motivationsschwierigkeiten und ständige Misserfolge privat und beruflich.

Lösungen


Wir gehen den Zusammenhängen und den Umständen nach, die unser Leben früh einschränkten und in der Folge tief greifende Wirkungen auf den Erfolg in unseren persönlichen und beruflichen Beziehungen hatten.

Geburt

Der erste und entscheidende Lebenserfolg für uns war unsere Geburt. Er gelang uns am besten und am weittragendsten, wenn wir uns aus eigener Kraft ans Licht bringen mussten und sie uns ohne äußere Eingriffe gelang. Hier mussten wir zuerst unser Durchsetzungsvermögen beweisen. Dieser Erfolg wirkt ein Leben lang weiter. Aus dieser Erfahrung gewinnen wir die Kraft, uns auch später erfolgreich durchzusetzen.

Gehe ich hier zu weit? Was hat dieses Erfolgserlebnis mit unseren Erfolgen später in unserer Arbeit und in unserem Beruf zu tun? Hängt unser späterer Erfolg wirklich von diesem ersten Erfolg ab, weitgehend ab? Wie verhält sich später ein Kind und ein Erwachsener, der durch Kaiserschnitt auf die Welt kam, oder der mit einer Zange ins Leben geholt werden musste? Oder wenn er zu früh auf die Welt kam und die ersten Wochen oder sogar Monate im Brutkasten verbringen musste? Wie steht es später mit seiner Selbstständigkeit und seinem Durchsetzungsvermögen?

Selbstverständlich können die Auswirkungen solcher ersten Erfahrungen später zumindest teilweise überwunden werden. Wie aus allem Schwierigen und Schweren können wir aus ihnen auch eine besondere Kraft gewinnen. Dennoch setzten sie zugleich Grenzen und werden zu einer Herausforderung, die zu überwinden uns eher gelingt, wenn wir ihre Wurzeln erkennen und wir das Fehlende später auf andere Weise, oft auch mit Hilfe von außen, nachholen und wiedergewinnen.

Erziehung

Erziehung wozu?
Erziehung dient dem Leben, Sie bereitet uns vor auf das Wichtigste in unsrem Leben. Was ist das Wichtigste?

Die Gesundheit
Das Wichtigste im Leben ist, dass wir am Leben bleiben. Von daher bereitet uns die Erziehung darauf vor, dass wir wissen und erfahren, wie wir uns auf eine Weise ernähren, dass wir gesund bleiben und fähig, das persönliche Leben mit Hilfe eines Partners weiterzugeben.

Die eigene Familie
Die Erziehung soll die Kinder und die Jugendlichen befähigen, später eine tragfähige Beziehung zu einem Partner einzugehen. Von daher werden sie über die Erziehung eingeführt in die Grundgesetze menschlicher Beziehungen wie sie über das Familien-Stellen ans Licht gekommen sind. Dazu gehören:

  • a. Vollständig
    Jeder, der einmal dazugehört hat, hat das gleiche Recht dazuzugehören. Wird ihm dieses Recht verweigert, wird er später von einem Kind vertreten, das sein Schicksal übernimmt, ohne dass es ihm bewusst wird. Von daher suchen wir in der Erziehung bei denen, die von uns etwas Entscheidendes erwarten, nach dem, was in ihrer Herkunft unerwähnt blieb, um es in ihre Seele heimzuholen. Damit werden sie von der Verstrickung in das in ihrer Familie Fehlende erlöst. 
    Die Frage ist: Wie kann es dem Erzieher gelingen, dem Zögling zu helfen, diese Erlösung zu finden?
    Wenn er zuvor in sich und in seiner Familie die Freiheit gefunden und zur Einheit mit allen zurückgefunden hat, wenn er also von diesen Verstrickungen leer wurde. Von diesen Verstrickungen leer werden müssen zuerst die Eltern. Sie geben die Verstrickungen, in die sie mitgenommen wurden, an ihre Kinder weiter. Daher beziehen die Erzieher die Eltern ihrer Schüler in diese Bewegung mit ein. Wie? Zuerst mit Achtung vor ihrer Verstrickung und ohne Vorwurf. Sie stehen auf der Seite der Eltern genauso wie auf der Seite ihrer Kinder. Die Erziehung wird so zum Dienst am Leben in einem umfassenden Sinn.
  • b. Der rechte Rang
    Eng mit dieser Ordnung verwandt ist eine zweite. Sie weist jedem einen unverwechselbaren Rang zu. Die Rangordnung wird festgelegt durch die Zeit des Eintritts in dieses Leben. Das heißt, wer früher geboren wurde, hat einen höheren Rang als einer, der nach ihm ins Leben trat. Von daher haben die Eltern einen höheren Rang als die Kinder und das erstgeborene Kind hat einen höheren Rang als das nach ihm geborene zweite.
    Diese Rangordnung gilt für alle Organisationen. Von daher steht der Erzieher im Rang über dem Schüler und stehen die Eltern im Rang über dem Erzieher. Zugleich dienen jene, die früher da waren, denen, die nach ihnen kommen. So dienen die Eltern den Lehrern und unterstützen sie, und beide, Eltern und die Lehrer, dienen den Kindern.

Der eigene Beruf
In der Erziehung gehen viele davon aus, dass sie in erster Linie der Vorbereitung auf das Berufsleben dient. Diese beansprucht die meiste Zeit und verlangt den vollen Einsatz. Doch der Beruf dient später in erster Linie dem eigenen Lebensunterhalt und mit ihm dem Unterhalt der Familie, die das Leben an ihre Kinder weitergibt. Die Erzieher haben diese Rangordnung vor Augen, wenn sie ihre Schüler auf den späteren Beruf vorbereiten. Auf diese Weise wird die Schule und werden die Erzieher über die Eltern in einem umfassenden Sinn in den Dienst am Leben eingebunden und dessen Weitergabe an die nächste Generation. 
Was wäre hier die Unordnung? Wenn der Beruf und das Berufsleben die Familie absorbieren, wenn Eltern vom Beruf auf eine Weise in Anspruch genommen werden, dass die Fürsorge und die Erziehung der Kinder an Ersatzpersonen weitergeleitet werden, unter anderem auch an die Lehrer und Erzieher, wird gegen die Grundordnung der Weitergabe des Lebens verstoßen.
Die Frage ist: Können Erzieher diese Bewegung auf eine Weise steuern, welche die Grundordnung achtet und innerhalb der ihnen gesetzten Grenzen den Eltern und Kindern und ihrer Beziehung den ihnen gebührenden Rang geben? Eine Möglichkeit ist, wenn die Erzieher die Eltern weitgehend in ihre Fürsorge für ihre Kinder miteinbeziehen und sie auf dem Laufenden halten.

Die Politik
Damit kommen die Erzieher bereits an ihre Grenzen. Hier sind in einem eindeutigen Sinn die Politik und die Arbeitgeber gefordert. Sie müssen die Bedingungen gewährleisten, welche die Eltern und über sie die Erzieher befähigen, dem höchsten Gut, das wir haben, den ihm gebührenden Rang und die ihnen gebührende Zeit einzuräumen: den Kindern.

Veränderungen

Anders

Was wir uns über uns vorstellen und über die Welt, erscheint nach einer Weile anders. Unsere Vorstellungen erweisen sich also als vorläufig. Sie machen neuen Einsichten und Erfahrungen Platz. Dabei sind auch unsere augenblicklichen Vorstellungen und Erwartungen bald anders. Wozu sich also auf sie verlassen oder gar erwarten, dass sie sich erfüllen? Anders ist bereits der nächste Augenblick, anders wird in jedem Moment unsere Sicht auf unsere Zukunft, anders wird unser Bild von dem, was zählt. Wozu sich also festlegen auf eine bestimmte Vorstellung von dem, was ist und dem, was sein wird? Es wird eh alles anders. Unsere Erfahrung lehrt uns, dass wir uns laufend auf etwas anderes einzustellen haben. Wenn wir das wissen, bleiben wir ohne weitreichende Pläne und ohne Hoffnungen und Ziele. Wir lassen uns leiten von Augenblick zu Augenblick, immer anders und immer neu.

Entrüstung

Wenn sich jemand über etwas Schlimmes entrüstet, dann scheint er auf der Seite des Guten zu stehen und gegen das Böse, auf der Seite des Rechts und gegen das Unrecht. Er tritt zwischen die Täter und Opfer, um weiterem Schlimmen zu wehren. Doch er könnte auch mit Liebe zwischen sie treten, und das sicherlich besser. Was also will der Entrüstete? Und was macht er wirklich?

Der Entrüstete verhält sich, als sei er ein Opfer, ohne es selber zu sein. Er nimmt für sich das Recht in Anspruch, von den Tätern Genugtuung zu fordern, ohne dass ihm selber ein Unrecht geschah. Er macht sich zum Anwalt der Opfer, als hätten sie ihm das Recht übertragen, sie zu vertreten, und lässt sie dann rechtlos zurück. Und was macht der Entrüstete mit diesem Anspruch? Er nimmt sich die Freiheit, den Tätern Böses zu tun ohne die Furcht vor schlimmen persönlichen Folgen; denn da sein böses Tun im Licht des Guten erscheint, braucht er keine Strafe zu fürchten.

Damit die Entrüstung gerechtfertigt bleibt, dramatisiert der Entrüstete sowohl das erlittene Unrecht als auch die Folgen der Schuld. Er schüchtert die Opfer ein, das Unrecht im gleichen schlimmen Licht zu sehen wie er. Sonst machen auch sie sich in seinen Augen verdächtig und müssen fürchten, selber Opfer seiner Entrüstung zu werden, so als wären sie Täter.

Im Angesicht eines Entrüsteten können die Opfer ihr Leid und die Täter die Folgen der Schuld nur schwer hinter sich lassen. Bliebe es den Opfern und Tätern selbst überlassen, den Ausgleich und die Versöhnung zu suchen, könnten sie sich gegenseitig einen neuen Anfang gestatten. Doch vor Entrüsteten gelingt das nur schwer, denn Entrüstete sind in der Regel nicht eher befriedigt, bis sie die Täter vernichtet und gedemütigt haben, selbst wenn es die Leiden der Opfer verschlimmert.

Die Entrüstung ist in erster Linie moralisch. Das heißt, es geht hier nicht um Hilfe für jemanden, sondern um die Durchsetzung eines Anspruchs, als dessen Vollstrecker sich der Entrüstete darstellt und fühlt. Daher kennt er im Gegensatz zu jemandem, der liebt, kein Mitleid und kein Maß.

Sucht

Bei Suchtverhalten gibt es eine relativ klare Dynamik: In der Regel hat die Mutter den Kindern gesagt: Was von deinem Vater kommt, ist schlecht. Nur, was von mir kommt, ist gut. NEHMT NUR VON MIR!

Die Sucht ist dann die geheime Rache an der Mutter. Sucht wird nur geheilt, wenn der Vater mit ins Spiel kommt. Wenn der Vater wieder geachtet wird und der Süchtige sagt: Lieber Papa! Jetzt nehme ich alles, was du mir schenkst.

Er sagt es der Mutter: Ich mute dir zu, dass ich meinen Vater ehre, und liebe und dass ich auch von ihm alles Gute nehme, das er mir schenkt. Die Dynamik wird somit durchbrochen.

Natürlich haben alle Süchten auch eine körperliche Komponente. Man kann und darf das nicht auf das Systemische beschränken. Es ist nur ein Aspekt, ein Beitrag unter vielen, die da helfen.

Vorurteile

Vorurteil heißt, das wir etwas, das wir nicht kennen, mit etwas, das wir kennen, verbinden oder, schlimmer noch, das wir es mit etwas verbinden, das wir genauso wenig kennen. Vorurteile sind sowohl positiv wie negativ. Aus beiden wacht man auf, wenn man das bisher Unbekannte näher kennenlernt. Zum Beispiel wenn man nach der Verliebtheit, die ja auch ein Vorurteil ist, den anderen so sieht und sehen muss, wie er wirklich und anders ist.
Das bereitet dann den Weg für die Wertschätzung, die sich für das andere öffnet und uns aus der bisherigen Enge ins Offene und Weite treten lässt. Vorurteil hat ja immer mit Enge zu tun und mit Urteilen nach vertrauten und daher begrenzten Vorstellungen und Bildern.

Wie übrigens auch jedes Werturteil, sei es nun positiv oder negativ, da es ja auch das eine vom anderen trennt und sich dem, was ihm entgegensteht, verschließt. Durch das Werturteil differenzieren wir und erschließen uns dadurch die Vielfalt. Allerdings nur kognitiv, nicht mit der Seele. Die Seele verbindet auch das Sich-Entgegegenstehende und zeigt gerade dadurch ihre Weite und ihre Kraft.

Am meisten engt uns natürlich das negative Vorurteil oder Werturteil ein, vor allem dadurch, weil es in der Regel von einem Gefühl der Überlegenheit begleitet wird, oft auch von einem Gefühl der Entrüstung und damit verbunden, auch mit Rachegedanken und -wünschen. 

Viele Vorurteile und Werturteile hängen damit zusammen, dass wir die anderen unter dem Blickwinkel unseres Gewissens betrachten, das ja die anderen, einteilt in solche, die dazugehören dürfen und solche, die ausgeschlossen werden müssen.

Diese Vorurteile hängen auch damit zusammen, dass wir meinen, die anderen, die anders sind, seien frei und müssten nur guten Willen zeigen, um anders zu sein, und so wie wir. Aber weder wir noch sie sind mit unseren Wert- und Vorurteilen frei. Sie und wir sind in vielfältiger Weise in die Schicksale unserer Ahnen und unserer Gruppe verstrickt. Wenn wir das durchschauen, werden wir vorsichtig und milde, sowohl mit Hinsicht auf die anderen als auch im Hinblick auf uns und unsere Urteile.

Vielleicht gelingt es uns dann langsam, sie zu vergessen.

Trauer

Manchmal scheint es, als ob manche Verstorbene von uns nur langsam weggehen. Es ist, als ob sie noch für einige Zeit in der Nähe bleiben. Jene, um die nicht getrauert wurde, die nicht geachtet sind oder vergessen wurden, bleiben besonders lange.

Am längsten bleiben die, von denen man nichts wissen will oder vor denen man Angst hat. Die Trauer gelingt, wenn man sich dem Schmerz überläßt und durch den Schmerz die Toten achtet und würdigt. Wenn die Toten betrauert und gewürdigt sind, ziehen sie sich zurück. Dann ist für sie das Leben vorbei und sie können tot sein.

Der Tod ist die Vollendung unseres Lebens.

Wenn wir dieses Bild vom Tod haben, ist unsere Haltung anders. Das gilt auch für ganz früh Verstorbenene, auch für Kinder, die tot geboren wurden.  Das Wesentliche bleibt vorher und nachher. Aus ihm tauchen wir durch das Leben auf, und dorthin sinken wir nach dem Leben zurück.

Wenn wir die Toten loslassen, wirken sie wohltuend auf uns zurück. Dazu bedarf es keiner Bedrängung oder besonderen Anstrengung unsererseits. Wer dagegen lange trauert, hält die Toten fest, obwohl sie gehen wollen. Lange Trauer finden wir oft dort, wo jemand dem Toten noch etwas schuldet und es nicht anerkennt.
Liebende trauern nicht sehr lange. Wenn man geliebt hat und getrauert hat, darf das Leben weitergehen, und die geliebten Toten stimmen dem zu.